Piranhas im Aquarium


Piranhas gehören zur Familie der Sägesalmler. Sägesalmler wiederrum gehören zu den Salmlerartigen. Innerhalb der Sägesalmler mit dem wissenschaftlichen Namen Serrasalmidae gibt es neben anderen die Pacus sowie die Piranhas. Wie bei vielen anderen Tierfamilien arbeitet man noch an deren genauer Abstammung und der exakten Gruppierung. Deswegen werden auch die Piranhas noch weiter erforscht und klassifiziert, sie haben noch keinen eigenen wissenschaftlichen Namen für ihren Rang.

Piranhas stammen aus Südamerika und unterteilen sich derzeit in 5 Gattungen. Die Gattung mit Namen Serrasalmus umfasst die meisten Arten, die derzeit in Klade B1 bis B3 Unterteilt werden. Die meisten Piranha Arten sind Fleischfresser, eigentlich alle Piranhas benötigen warmes Wasser. In der Regel leben Piranhas in sogenanntem Weißwasser. Es gibt Schwarzwasser, Weißwasser und Klarwasser. Schwarzwasser ist stark eingetrübt durch Huminsäuren und es kann sich aufgrund mangelnden Sonnenlichtes kaum Leben entwickeln. Piranhas würden keine Beute finden, die meisten Arten fressen Fische, Krustentiere und größeren Schwärmen fallen auch große Wirbeltiere zum Opfer oder sie fressen Artgenossen, wenn diese verletzt wurden.

In Klarwasser kann viel Licht eindringen und es gibt sehr viele Tierarten. Hier finden sich die Piranhas als ausgeprägte Schwarmfische in der Regel nicht. Ausnahmen bilden bei Schwarzwasser oder Klarwasser immer die Mündungsregionen, wo es sich mit Weißwasser mischt. Weißwasser oder Lehmwasser ist sehr Nährstoffreich und enthält viele Mineralien wie Feinschluff oder Ton. Das fließende Wasser ist eingetrübt. An den Randzonen der Flüsse oder wo es sich weniger bewegt, setzen sich die Schwebstoffe und Pflanzen wachsen dank dem eintretenden Licht. Es handelt sich sozusagen um klare und getrübte Wasserbereiche. Das in das klare Wasser eintretende Licht erwärmt dieses bis auf 26 bis 30° Celsius. Im nährstoffhaltigen Weißwasser gibt es demnach genug Licht, damit Beutetiere sich in Mengen entwickeln können, um selbst einen Schwarm Piranhas ernähren zu können.

Von rund 40 bekannten Piranhas Arten leben 25 im Amazonasbecken, 16 im Orinoco sowie 9 in den Flüssen von Guyana. Nur zwei Arten kommen im Sao Fracisco vor. Es kommen durchaus mehrere Piranhaarten im gleichen Gewässerabschnitt vor. Es kann sich um stehende oder fließende Gewässer handeln. In den USA ist die Piranhahaltung verboten, da befürchtet wird, dass sie sich in den wärmeren Regionen einbürgern und Schaden anrichten.

Die Lebensweise der Piranhas

Die meisten Piranhas sind Fleischfresser und vertilgen dabei auch viele kranke Tiere. Sie sind deswegen von Natur aus robust sowie ihre Verletzungen schnell heilen. Beim Fressen verletzen sie sich mit ihren spitzen Zähnen häufig gegenseitig. Es gibt viele Legenden, die besagen, dass Piranhas sehr gefährlich sind und das kann stimmen. Dass Menschen angegriffen und sogar getötet werden, sind jedoch seltene Ausnahmen genau wie bei den dramatisierten Killerhaien. Die Bewohner der Flusslandschaften, in denen Piranhas vorkommen, baden sogar in diesen Gewässern. Deswegen wird vermutet, dass Piranhas ähnlich wie Haie auf Blut oder Verletzungen reagieren und gezielt angreifen. In den warmen Regionen wäre Aas ein Krankheitsherd und Piranhas leisten einen wichtigen Dienst, wenn sie kranke, schwache und bereits verstorbene Tiere angreifen und vertilgen. Dabei werden sie selber die Beute größerer Fische, Reptilien, Delphine oder des Menschen. Als Gesundheitsorgane vertilgen sie sich auch gegenseitig, wenn die Zeit gekommen ist. Ein Großteil der Nahrung wird sich jedoch aus Fischen und Krustentieren zusammen setzen, die sie jagen.

Aussehen der Piranhas

Bei rund 40 bekannten Arten sehen einzelne Arten ganz unterschiedlich aus. Die meisten Arten haben einen hohen Rücken, fallen zu den Seiten steil ab und haben eine lange sowie hohe Rückenflosse. Viele Arten weisen von der Seite eine ovale Kreisform auf, andere sind doch etwas länglicher. Obwohl die meisten Arten Fleischfresser sind, haben Piranhas kein großes Maul. Sie fressen auch Beute, die nicht ins Maul passt, da sie an diese heran schwimmen dann zubeißen und wie Haie ein Stück Fleisch heraus rütteln. Würde ein verletztes Tier in einen großen Piranhaschwarm geworfen werden, würde das Wasser brodeln, bis alles weg ist oder alle satt sind.

Neben der Körperform unterscheiden sich die Arten auch in der Flossenform oder der Farbgebung.

Sozialverhalten der Piranhas

Piranhas sind ausgeprägte Schwarmfische. Sind die Tiere allein oder es ist kein richtiger Schwarm, dann sind diese gestresster, aggressiver und ängstlicher gegenüber ihren Feinden. Im Schwarm hingegen sind Piranhas ruhig, selbst wenn Fressfeinde auftauchen. Piranhas sollten demnach, wenn möglich, nicht einzeln gehalten werden. Außerdem sollte das Becken wirklich groß sein sowie es durch Filter und laufende Pflege gereinigt werden muss. Piranhas fressen gehaltvolle Nahrung und ihre Verdauung wird die Wasserwerte leiden lassen. In der Regel werden Piranhas im Artenbecken gehalten, da alles, was ins Beutemuster passt, irgendwann auch zur Beute werden kann.

Wenn das Weibchen die Eier ablegte, ist es meist das männliche Tier, welches diese bewacht und versorgt. Diese Brutpflege endet jedoch, wenn die Jungfische schwimmen können.

Piranhas werden in der Regel 15 bis 40 cm groß und werden in freier Natur bis 15 Jahre alt. Wer sie im Aquarium gut versorgt, muss sie teils auch 30 Jahre pflegen. Bei den meisten Arten sind die Zähne nicht offensichtlich zu sehen: Das Maul ist klein und geschlossen oder fast geschlossen. Auch bei leicht geöffnetem Maul sind die Zähne bei vielen Arten nicht offensichtlich zu sehen. Die Tiere wirken somit friedlicher als ihr Ruf.

Auf den Bildern sind im Übrigen Piranhas der Art Natterers Sägesalmler – Pygocentrus nattereri  zu sehen. Es handelt sich um die am weitesten verbreitete Piranha Art.

Piranhas aus der Ordnung Salmlerartige

Salmlerartige sind eine Ordnung, die sich in ca. 24 Familien, dann in ca. 270 Gattungen und dann über 2000 Arten unterteilt, viele sind gewiss noch unentdeckt. Es handelt sich um Allesfresser, Pflanzenfresser oder Fleischfresser. Nicht alle Salmler sind ausgeprägte Schwarmfische. Viele sind farbenfroh und auch deswegen als Aquariumfische interessant. Einige Arten werden als Speisefische genutzt. Salmlerartige gehören zu den Knochenfischen und haben sich vermutlich in der Kreidezeit entwickelt, bevor sich Amerika von Afrika trennte. Vor über 140 Millionen Jahren trennten sich Südamerika von Afrika, das alles dauerte vermutlich einige Millionen Jahre der Übergangszeit. Salmlerartige finden sich in Südamerika, Mittelamerika sowie in Afrika südlich der Sahara oder im Nil. Somit erklärt sich, warum es sie auf beiden Kontinenten gibt, nur ca. 10% der Arten kommen in Afrika vor.

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