Was man über Leierfische wissen sollte


Wer kennt sie nicht, die kleinen bunten Fische die elegant über die Steine schweben, und deren bewegliche Augen irgendwie an Froschaugen erinnern?

Auf den ersten Blick fallen Sie kaum auf, obwohl die Farben meist sehr plakativ sind. Aber beim zweiten – ist man verliebt! Das Verhalten dieser tollen Fische ist einmalig. Wer schon mal ein Leierfischpaar beim Paarungstanz beobachten durfte, ist hin und weg.Es gibt etwa 130 Arten von Leierfischen, jedoch sind für das tropische Korallenriffaquarium nur wenige geeignet bzw. verfügbar, wie zum Beispiel der Mandarinfisch (Synchiropus splendidus), der LSD Mandarin-Fisch (Synchiropus picturatus), der Stern-Mandarinfisch (Synchiropus stellatus) oder auch der Augenfleck-Madarinfisch (Synchiropus ocellatus).

Diese interessanten Fische sind in Vielem ganz anders als die meisten anderen Riffbewohner.
Es gibt bei vielen Arten einen Geschlechtsdimorphismus (d. h. man sieht deutliche Unterschiede im Verhalten, Erscheinungsbild, oder in der Physiologie zwischen männlichen und weiblichen Individuen der gleichen Art, die sich nicht auf die Geschlechtsorgane selbst beziehen).
Bei den Mandarinmännchen kann man es besonders gut sehen. Sie haben meist eine größere und farbenprächtigere „erste“ Rückenflosse. Die Weibchen sind meist kleiner und der Bauch ist dicker.

Leierfische kann man paarweise oder im Harem halten, also ein Männchen und mehrere Weibchen. Einzelhaltung ist nicht zu empfehlen (Beckengrösse beachten). Es sind schuppenlose Bodenfische. Ihre Bauchflossen sind sehr groß und stehen weit auseinander. Sie benutzen die Bauchflossen als Stützen, wenn sie auf dem Boden ruhen. Die Augen sitzen oben. Ihre Größe beträgt, je nach Art, 2 bis 30 Zentimeter. Viele Leierfische sind sehr farbenprächtig.

Nachts umhüllen Sie sich mit einer giftigen Schleimhülle zum Schutz vor Fressfeinden. Aus diesem Grund, muss man die Leierfische stets einzeln transportieren oder separieren. Der unter Stress abgesonderte Schleim ist toxisch und unter Umständen für andere Tiere tödlich.Wie die meisten ihrer Artgenossen schwimmen Leierfische unermüdlich umher, immer auf der Suche nach Futter. Am liebsten fressen sie krebs- und wurmartige Tierchen bis 1mm Größe. Zum Schwimmen nutzen sie selten das freie Wasser. Viel lieber „rutschen“ sie mit dem Bauch über die Steine, manchmal sogar kopfüber. Sie schwimmen unermüdlich umher und sind immer auf der Suche nach Futter. Am liebsten fressen sie krebs- und wurmartige Tierchen bis 1mm Größe.

Vor dem Kauf dieser Tiere sollte man folgendes bedenken und beachten: Kann ich diese Tiere ernähren? Ist mein Becken ausreichend groß? Gibt es noch andere Kleintierpicker, also Nahrungskonkurenten? Ist eine artgerechte Unterbringung in meinem Aquarium möglich und kann ich alles Nötige für das Wohlbefinden meiner Pfleglinge tun?

Das sie ständig fressen, sind sie nicht leicht zu halten. Ein kleines Aquarium bietet oft nicht die Menge an Lebendfutter, die benötigt wird. Es braucht sehr viel Geduld, um die Tiere ans Futter zu bringen. Leider sind schon viele dieser schönen Fische beim Händler oder Aquarianer verhungert. Deshalb sollte beim Kauf darauf geachtet werden, keine „mageren“ Fische mit eingefallenem Bauch zu erwerben. Meist erholen sie sich nicht und sterben dann. In großen und gut eingefahrenen Aquarien mit einer stabilen Kleintierfauna müssen die Leierfische nicht extra „beigefüttert“ werden. Obwohl Leierfische wie Autisten wirken, die nichts wahrzunehmen scheinen, sind sie doch trainierbar. Sie erkennen ihren Pfleger, haben eine innere Uhr und das kann man sich für die Fütterung zu Nutze machen.

Ich habe es eigentlich ganz anders gemacht als allgemein empfohlen wird. Ich habe mir nach ca. fünf ein halb Monaten Standzeit ein Mandarinfisch Pärchen gekauft. Sie waren die ersten Fische im Becken. Der Vorteil ist, dass es keinen Futterneid mit anderen Fischen gibt.

Da ich etwa 55 Kilo gutes und frisches Lebendgestein eingesetzt habe, hat sich eine stabile Kleintierfauna entwickelt. Trotzdem füttere ich täglich Lebendfutter hinzu. Ich habe angefangen, sie mit frisch geschlüpften Artemianauplien, die ich im Handel in kleinen Beutel gekauft habe, zu füttern. Außerdem habe ich noch eine kleine Tiggerpodszucht (Tigriopus californicus) auf der Terrasse. Diese dient als willkommene Abwechslung. Mindesten zweimal täglich, möglichst abwechslungsreich, wird immer an derselben Stelle gefüttert. Wenn es geht, auch zu selben Zeit. Vorher mache ich Klopfzeichen, immer dasselbe. Die Strömungspumpen schalte ich aus. Die Fische kommen, wann immer ich dieses Klopfzeichen mache und fressen sich den Bauch voll.

Im Zoofachhandel wird eine große Palette von Lebendfutter angeboten. Das Futter muss durch ein Sieb abgegossen und gut gespült werden. Nach und nach kann man sie durchaus auch an größeres Futter gewöhnen, wie z.B. an lebende Mysis, Artemia und sogar auch an Gammarus. Mit der Zeit sollte man etwas aufgetautes Frostfutter untermischen, damit sie sich auch an dieses Futter gewöhnen. Man braucht dazu allerdings sehr viel Geduld, Zeit und Disziplin, bis die Tiere sich daran gewöhnen.
Stimmt die Wasserqualität, die Ernährung und bekommen die Fische die richtige Pflege, danken es einem die Fische mit einem langen Leben. Wichtig ist es, Fehler rechtzeitig zu erkennen und zu entsprechend zu handeln.

Wir wünschen allen Meerwasseraquarianern die nötige Geduld, Aufmerksamkeit und Einsicht.

Bericht unserer Vereinsfreundin Claudia Pahlow.

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