Der Rote Neon


Genau wie der Rote von Rio gehört auch der Rote Neon – Paracheirodon axelrodi, der teils als Kardinaltetra bekannt ist, zu den echten Salmlern.

Während der Rote von Rio in seiner ursprünglichen Heimat in der Nähe von Rio de Janeiro vom Aussterben bedroht ist, sich in Aquarien allerdings leicht mehren lässt, so ist es mit dem Roten Neon umgekehrt: Dieser ist im Schwarzwasser von Brasilien über Venezuela bis Kolumbien heimisch und ist in der Aquaristik kaum zu vermehren. Deswegen stammt ein Großteil der im Handel erhältlichen Exemplare aus Wildfängen. Es werden Millionen Jungfische gefangen und in alle Welt versendet. Es handelt sich um den Zierfisch, der im Amazonas am intensivsten gehandelt wird. Die Tiere werden dabei gestresst sowie häufig auch andere Kleinfische mitgeliefert werden. Der Rote Neon gilt deswegen als empfindlich, da er häufig kurz nach dem Kauf eingeht. Dieses liegt jedoch an der Zeitspanne zuvor und wer dem Roten Neon einen guten Lebensraum bietet, hat bis über 5 Jahre seine Freude an ihm.

Das Aussehen
Der Rote Neon wird bis 5 cm lang, die Weibchen sind tendenziell etwas größer und dicker als die Männchen, unterscheiden sich sonst jedoch nicht äußerlich von diesen. Die Tiere haben wie die meisten Salmler eine Fettflosse. Der Bauch ist bis zur Brust weiß, der Rumpf ist vom Auge bis zum Schwanzende satt rot aber oberhalb zeichnet sich ein intensiver metallic blauer Streifen vom Auge bis zur Fettflosse ab. Auf dem Rücken wird dieser blasser sowie noch ein schmaler roter Streifen zu sehen ist. Die Augen sind recht groß, das Maul hingegen unscheinbar. Abgesehen der Schwanzflosse sind die weiteren Flossen transparent.

Der natürliche Lebensraum
Der Rote Neon sucht Schattenstellen im Schwarzwasser auf, welches es im tropischen Dschungel reichlich gibt. Dieses Wasser ist aufgrund der Abbauprodukte organischer Masse, die in die Gewässer fließen, sehr weich und sauer sowie das Wasser schwarz ist. Es handelt sich um Humin- und Fulvosäure, die das Schwarzwasser ausmachen. Die Gewässer sind Sauerstoff- und Nährstoffarm, es kommt nur wenig Licht zur Algenbildung in das Wasser. Untersuchungen ergeben, dass der Rote Neon in freier Natur kaum Algen frisst sondern Jagd auf Kleinstlebewesen macht. Er  verschmäht hierbei genau wie der Rote von Rio vermutlich seine eigene Brut nicht. In seinem natürlichen Lebensraum mehrt sich der Rote Neon fleißig, es ließen sich ansonsten kaum derart viele Fische für den Export einfangen.

Der Rote Neon in der Aquaristik
Der Rote Neon ist wie der Rote von Rio ebenfalls ein Schwarmfisch, der die untere sowie die mittlere Beckentiefe in der Aquaristik bevorzugt und generell nicht alleine gehalten werden sollte. Ab 100 Exemplaren kommt er sehr gut zur Geltung, die Becken sollten dann aber wenigstens 120 cm lang sein. Wenn er im Handel erstanden wird, sollte er unbedingt erst einmal verschnaufen können. Wichtig sind das sehr weiche und saure Wasser mit 5 bis 10° dGH und 0 bis 5° dKH bei einem PH Wert von 5,5 bis 6,5. Die Temperatur sollte zwischen 23 bis 27° Celsius betragen. Da sich der Rote Neon gerne im Schatten aufhält, sollte es einige Schwimmpflanzen geben. Ein dunkler Bodengrund mit stellenweiser dichter Bepflanzung sorgen für gutes Wohlbefinden der Roten Neons.

Er lässt sich gut mit Arten wie Panzerwelsen oder Bleibauchsalmler oder anderen friedlichen Arten vergesellschaften, die entweder am Boden oder unter der Wasseroberfläche aktiv sind und ähnliche Lebensbedingungen mögen. Der Rote Neon wird sich aber auch dann in der Regel nicht vermehren, wenn das Becken für ihn wirklich artgerecht eingerichtet wird. Man mag sich auch deswegen über die moderaten Preise freuen, wenn Duzende oder sogar Hunderte der Tiere gekauft werden. Diese gehen jedoch auf Kosten der Behandlung der Tiere vom Fluss bis in den Aquarienfachhandel.

Der Rote Neon kann bei guter Behandlung über fünf Jahre alt werden, zumindest im künstlichen Lebensraum scheinen sich jedoch nur junge Exemplare zu vermehren. In freier Natur wird der Rote Neon in der Regel gar nicht erst alt. Er frisst auch in Aquarien nur kleinkörniges Futter. Es eignen sich Flockenfutter, Frostfutter oder Lebendfutter kleiner Größe. Wasserflöhe werden gewiss nicht verschmäht.

Der Rote Neon kommt im Schwarm besonders zur Geltung. Neben dem satten Rot kann der blaue metalic Streifen mit dem richtigen Lichteinfall für besondere Effekte sorgen. Die Tiere mögen jedoch kein zu helles Licht.

Fotos aufgenommen im Alwetterzoo Münster www.alwetterzoo.de von Robert Brungert, der Zoo erlaubte bei mündlicher Nachfrage sowie per Mail die Aufnahmen ohne Blitzlicht und willigte der Veröffentlichung ein.

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